Innovationsvorhaben

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Sharing-Konzepte sind eine tolle Möglichkeit, das Mobilitätsverhalten am Land, wo sich klassischer öffentlicher Verkehr „nicht lohnt“, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Gerade in ländlichen Ortschaften haben viele Haushalte Zweit- oder Drittautos herumstehen, die zwar gebraucht, jedoch nur in seltenen Fällen tatsächlich genutzt werden. Hier besteht die Chance, die Mobilitätsstruktur einer Nachbarschaft von mehreren „Steh-Zeugen“ auf ein vielfach genutztes Fahr-Zeug umzustellen. Dadurch können

(1) obsolet gewordene Stellplatzflächen und Garagen umgenutzt werden

(2) Privatpersonen Geld sparen, da eigene Pkws (bzw. Zweit- und Drittautos) überflüssig werden, und

(3) das Gemeinschaftsgefühl in Nachbarschaften gestärkt werden, da sich mehrere Menschen gemeinsam etwas teilen, für etwas sorgen und darüber untereinander kommunizieren.

Doch herkömmliche Carsharing-Systeme, wie sie in Großstädten wie Wien bereits etabliert sind, rentieren sich in ländlichen Regionen aufgrund schwacher Nachfrage kaum. Wie kann die Idee des Pkw-Teilens also in Gegenden wie dem Waldviertel umgesetzt werden?

Das Projekt Nachbarschaftsauto Rafings zeigt vor, wie Carsharing am Land unkompliziert, unbürokratisch und bottom-up-initiiert funktionieren kann – mit dem sogenannten Peer-to-Peer-Carsharing, also das Teilen eines Autos durch Privatpersonen mit Anderen.

… und welche Rolle spielt das land.mobil:LAB dabei?

Wir beim land.mobil:LAB begleiten derzeit die Initiator:innen des Nachbarschaftsauto Rafings und andere Personen, die Ähnliches in ihrer Heimatgemeinde vorhaben. Dazu führen wir Interviews, um bisherige Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren zu sammeln. Ziel ist es, die Erkenntnisse in sogenannten Storymaps aufzuarbeiten. Diese sollen das Konzept für Sharende und Sharees übersichtlich darstellen und dienen sowohl der externen Kommunikation als auch der internen Evaluation.

Mit diesem Innovationsvorhaben wollen wir Teil einer Gemeinschaft werden, die sich mit dem Peer-to-Peer-Carsharing befasst, gemeinsam mit plan b Mobilitätslabor Vorarlberg und mobyome.

Das Nachbarschaftsauto Rafings wird von der TRE Thayaland (Renate Brandner-Weiß) und KEM Thayaland (Christina Hirsch) (beide im Bild) unterstützt. Das Projekt „Nachbarschaftsauto“ wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Leitprojekte in Klima- und Energie-Modellregionen“ durchgeführt. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt vom Mobilitätslabor der TU Wien. Wir sagen Danke. Mehr Informationen gibt’s hier: nachbarschaftsauto.info

Tankstelle
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Gemeinsam mit der Landjugend Langau und der Gemeinde Langau haben wir vom land.mobil:LAB (Céline Schmidt-Hamburger) am 26. Mai 2025 in Sigmundsherberg bei der Clubsitzung des Lions Clubs International Horn das Projekt Jugend auftanken vorgestellt.

Das Jugendheim in Langau, das sich seit 20 Jahren im örtlichen Arzthaus befindet, muss aufgrund von umfassenden Sanierungsarbeiten umziehen und sucht einen neuen Standort im Ort. Währenddessen möchten wir am land.mobil:LAB im Waldviertel auch physisch und sichtbar Fuß fassen – gemeinsam begaben wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Standort für unser Vorhaben.

Fündig wurden wir mit der Tankstelle in Langau, deren Shopgebäude seit 2014 leersteht. Das Innovationsvorhaben beinhaltet unsererseits die Beratung der Gemeinde Langau und der Landjugend Langau und damit die vollste Unterstützung deren Projekts „Jugendheim 2.0“; die Wirkungsevaluation des Projekts; sowie die Einrichtung eines multifunktionalen Raums für das land.mobil:LAB, in dem es Sprechstunden, Veranstaltungen, Co-Working-Spaces und Mobilitätsberatung geben soll. Für die Umsetzung des Jugendheims x Landbüro ist noch ein Umbau der Tankstelle in Planung.

Mit dem Innovationsvorhaben „Jugend auftanken“ möchten wir für und mit der Langauer Jugend einen neuen Treffpunkt schaffen. Gleichzeitig können wir durch den geteilten Raum mit dem Jugendheim jene Zielgruppe besser ansprechen, die noch nicht selbst mit dem Auto fährt und somit über verringerte soziale Teilhabe verfügt. Außerdem kann durch die räumliche Nähe auch Interesse für das Thema Mobilitätswende geweckt werden.

Mit der Umnutzung einer Tankstelle durch unser Landbüro wollen wir ein starkes Zeichen für eine neue Mobilität im Waldviertel setzen und durch die Leerstandsaktivierung ein Alternativkonzept zum Thema Tankstellensterben am Land anbieten. Durch das Landbüro können wir vor Ort greifbar werden und noch besser an der Transformation der Mobilitätskultur im Waldviertel mitarbeiten!

Wir bedanken uns bei dem Langauer Bürgermeister Daniel Mayerhofer für die tolle Zusammenarbeit und freuen uns auf die Zukunft in Langau. Ein großes Dankeschön gilt auch dem Lions Club Horn für die Finanzierung des Umbaus.